Welche fachlichen Tätigkeiten lernen französische Pflegeauszubildende im ersten Lehrjahr? Wie funktioniert die Zusammenarbeit im Team der Pflegenden? Während ihres Erasmus-Aufenthalts im “Hôpital des armées Clermont Tonnerre de Brest" in Frankreich sammelte Frau Kana, BZPG-Pflegeauszubildende im 2. Ausbildungsjahr, wertvolle Erfahrungen in der chirurgischen Abteilung.
Eine wichtige Beobachtung: Pflegeassistenten und Pflegefachkräfte arbeiten in dieser Einrichtung je nach Qualifikation getrennt voneinander. Die Pflegeassistenten übernahmen Aufgaben wie Körperpflege und Essensverteilung, während die Pflegefachkräfte das Pflegesystem der Bereichspflege anwandten. Es herrschte ein gutes Verständnis zwischen beiden Gruppen, da Informationen und Besonderheiten stets rücksichtsvoll weitergegeben wurden.
Zu Beginn legte Frau Kanas den Schwerpunkt auf die Blutabnahme, eine häufige Tätigkeit der Pflegefachkräfte in Frankreich. Viele französische Pflegeschüler lernen dies bereits im ersten Lehrjahr, was die Austauschschülerin aus Würselen anfänglich frustrierte. Ein weiterer Fokus ihrer Arbeit lag auf der postoperativen Pflege, wie dem Messen von Vitalzeichen, dem Erfragen von Schmerzen, der Kontrolle der Redon-Flüssigkeitsmenge und der Wundversorgung. Besondere Herausforderung: Frau Kana schrieb zwei Pflegeplanungen nach französischen Vorgaben, was viel Aufwand erforderte. Die Kernaufgaben bestanden in der Beobachtung von Medikation und Nebenwirkungen sowie der Ermittlung der Krankheitsgeschichte.
Die französischen Kollegen waren stets höflich und zuvorkommend, was eine angenehme Atmosphäre schuf. Die Beziehungen zwischen Pflegefachkräften und Ärzten waren lockerer als in Deutschland. Das Mittagessen war ein wichtiger Aspekt des Arbeitsalltags, und niemand benutzte währenddessen sein Handy. Dies wurde als Selbstverständlichkeit angesehen, um sich auf das Essen zu konzentrieren.
Fazit: Der Aufenthalt in Brest bot fachliche und kulturelle Einblicke, die den beruflichen und persönlichen Horizont erweitern.
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